Investment in IP

INVESTMENT IN IP (BUCHTIPP)

Quelle: Bear Heart „Der Wind ist meine Mutter“
Gustav Lübbe Verlag, Leben und Lehren eines indianischen Schamanen.
Autoren Molly Larkin und Bear Heart, 1998, Übersetzung von Barbara Ritterbach

Bear Heart gilt heute vielen als der große alte Weise unter den indianischen Sehern und Heilern der Gegenwart. Zahlreiche Menschen hat er aus tiefsten Lebenskrisen aufgerichtet.

Manchem Zweifelnden hat er in unserer unübersehbaren Welt das Vertrauen in sich selbst wiedergegeben und ihm geholfen, Sinn und Richtung im Leben zu finden.

In diesem Buch erzählt er sein Leben und lässt den Leser teilhaben an den menschheitsalten Erkenntnissen seiner indianischen Vorfahren. Er schildert, wie er in Jahren der Prüfung zum Schamanen wurde und sich die ihm weitergegebenen uralten Weisheiten in der modernen Welt bewährten. Gleichermaßen von christlicher wie von indianischer Tradition geprägt, entstand ein Buch voll Gelassenheit und tiefem innerem Frieden, ein Buch der Werte, gereift aus Einsicht in die Urnatur und die Schöpfung.

Bear Hearts Leitsatz: „Geh den Weg der Schönheit, dann wird dein Leben ein erfülltes Leben sein.“
Ein Weisheitsbuch, das man mehr als nur einmal lesen wird.

Bear Heart, 1918 in Oklahoma geboren, im Jahr 2008 verstorben, gehört zum Volk der nordamerikanischen Creek- oder Muskogee-Indianer. Nach seinem Studium der Psychologie und einer vierzehnjährigen schamanistischen Ausbildung als Medizinmann arbeitete er als Heiler und Schamane. Er trat in den USA in zahlreichen Fernseh- und Radiosendungen auf und war Berater des Memorial Psychiatric Hospitals in Albuquerque, New Mexico. Bear Heart wurde mit einem akademischen Ehrengrad der Geisteswissenschaften der St. John's University in Louisianna ausgezeichnet. Er lebt zuletzt in Albuquerque.

Das ist die Vorgeschichte und aus diesem Buch von uns ein Auszug, der sich auf Investitionen im IP Bereich und überhaupt unsere Arbeit als Patentanwälte anwenden lässt.

Auszug ab Seite 114

(…) Einem Medizinmann einen Beutel Tabak zu schenken mag nach "wenig genug" aussehen, doch es hat große Wirkung. Zunächst einmal bittet man mit dem Tabak um die Erlaubnis, seine Heilkünste in Anspruch nehmen zu dürfen. Selbst wenn ich nur wenige Minuten für die Behandlung brauche – wie lange hat es gedauert, bis ich gelernt habe, das in ein paar Minuten zu schaffen? Und welche Opfer musste ich bringen, um dies zu lernen und das Recht zu erwerben, meine Kenntnisse einzusetzen?

Der Tabak ist also zum einen eine Art „Eintrittskarte“. Zum anderen ist er aber auch mein Schutz, denn bei meiner Arbeit habe ich es mit einer Großen Macht zu tun. (…)

(…) Danach wird in meinem Stamm traditionsgemäß eine Spende überreicht. Wir haben diesen Vorgang nie Bezahlung genannt, wir nennen es „Gegenwert für medizinische Behandlung“. In unserer Sprache heißt der Ausdruck helis a gaga, "gehört zur Heilbehandlung". Die Medizin allein wirkt manchmal nicht, bevor der Patient oder jemand aus seiner Familie etwas spendet, im Tausch gegen die Medizin und das, was der Medizinmann für den Erwerb seines Wissens aufwenden musste.

Wenn jemand dir als Gegenleistung etwas gibt, ist das in Ordnung, brachten mir meine Lehrer bei. Wenn nicht – unsere Behandlungsmethoden wirken trotzdem, deshalb gib dein Bestes, egal ob die Person dir Tabak in die Hand drückt oder nicht. Vielleicht haben manche einfach nichts und beschenken dich später. (…)

Sie müssen wissen, den Angehörigen meines Volkes fällt es schwer, danke zu sagen, wenn sie nichts in Händen halten. Wir möchten immer etwas zurückgeben. Was mich betrifft, so bin ich auf Spenden angewiesen, denn ich fordere kein festes Honorar.

Die Leute meines Stammes kennen die verschiedenen Behandlungsmethoden, sie wissen, was sie als Gegenwert geben müssen, und verhalten sich entsprechend. Bevor mit Geld bezahlt wurde, spendeten sie manchmal ein Schwein, mehrere Hühner oder ein Stück Stoff und einen Schinken. (…) Das galt als fairer Tausch, nicht als Bezahlung, denn Medizinmänner und -frauen verlangen kein Honorar. (…) Wenn ein Patient nichts gibt, missachtet er ganz offen, was es den Heilkundigen gekostet hat, das Wissen zu erwerben, mit dem dieser ihm geholfen hat. Wenn ich nicht so viel wüsste, würde ich für eine Erklärung seines Zustands länger brauchen; weiß ich jedoch sofort Bescheid, ist die Sache auch schnell geklärt. Häufig heißt es dann: ≫Er hat nur wenig Zeit aufgewendet≪, denn unsere Gesellschaft ist zeitorientiert, und die Menschen werden nach Stunden bezahlt. Viele wissen nicht, welche Opfer der Medizinmann zuvor hat bringen müssen, wie viel Zeit es ihn gekostet hat, sein Wissen überhaupt zu erwerben. Müssten sie einen niedergelassenen Arzt aufsuchen, würden sie wahrscheinlich für die Konsultation bis zu 75 Dollar zahlen. Auch für dreißig Minuten bezahlt man den vollen Stundensatz. Möglicherweise hilft ihnen der Medizinmann mehr als ein approbierter Arzt, doch wenn es darum geht, etwas zu spenden, zögert so mancher. (…)

Auch Patentanwälte und Patentanwältinnen haben in einer langen Ausbildung Wissen erworben und sind bereit, Hilfesuchenden, die ihre rechtliche Situation bei Patenten, Marken oder Designs schildern, in wenigen Augenblicken eine erste „Einschätzung der Lage“ zu geben. Diese ist nicht deshalb schnell, weil sie einfach ist. Sie baut auf langjährig erworbenem Wissen und Erfahrung auf und ist durchaus mit Leistungen eines Arztes oder Medizinmanns vergleichbar, auch wenn es um technische Dinge und nicht um Gesundheit geht.

Wir sagen Danke, dass Sie uns bis hier mit unserem Honorarverzeichnis des "minimal entstehenden Aufwands" gefolgt sind.